Alexa auf einem Tisch drei Personen sprechen

Alexa – ist die smarte Assistentin eine Wanze?

Alexa, die smarte Sprachassistentin von Amazon, hat inzwischen in vielen Wohnungen und Büros Einzug gehalten und wartet geduldig auf Fragen oder Befehle. “Alexa, wähl mal die 1234 56789!” Können auch andere diese Befehle mithören? Seitdem bekannt wurde, dass Amazon Tausende Mitarbeiter weltweit mit dem Abhören und der Auswertung von Nutzerbefehlen beschäftigt, liegt dieser Verdacht sehr nahe. Ist Alexa eine Wanze?

Wozu hört Amazon die Aufzeichnungen von Alexa ab?

Die in der Alexa-App aufgezeichneten Sprachpakete wertet Amazon angeblich nur deshalb aus, um Schwächen in der Spracherkennung herauszufinden. In welchen Fällen kommt es zu einer unerwünschten Aktivierung von Alexa? Das kommt vor, wenn beispielsweise die Namen Alexandra oder Alexander in Alexas Hörweite fallen. Nach Auskunft von Amazon handelt es sich bei den abgehörten Aufzeichnungen immer nur um kleine Stichproben. Amazon-Mitarbeitern sei der Zugriff auf Kundendaten oder deren Verwendung zu anderen Zwecken als der Erkennung von Verbesserungsmöglichkeiten strikt verboten.

Wie viel hört Alexa mit?

Alexa schaltet in den Aufnahmemodus, sobald sie “Alexa”, “Echo”, “Computer” oder “Amazon” hört. In der Praxis wird jedoch oft mehr aufgenommen, als es vom Nutzer gewünscht ist. Die Software erkennt manchmal nicht, wann sie den Aufnahmemodus wieder beenden soll. Bei Wörtern, die ähnlich klingen wie Alexa oder ein beliebiges anderes Aktivierungswort, kommt es immer wieder zu einem unerwünschten Start der Aufnahme und der Übertragung ins Netz.

Wie sicher sind die Sprachaufzeichnungen in der Cloud?

Die in der Alexa-App aufgezeichneten Sprachpakete werden auf Amazon-Servern gespeichert, die sich auch im Ausland befinden können. Für den Datenschutz gelten die jeweiligen Gesetze des Serverstandorts. Damit kann im Prinzip alles mit diesen Daten geschehen. Nach Berichten des ARD- Magazins “Kontraste” hat der US-Geheimdienst NSA teilweise auch Zugriff auf die Daten. Zu den gespeicherten Daten gehören nicht nur Sprachaufzeichnungen, sondern auch Alexa To-do- und Einkaufslisten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wenn der US-Einkaufsriese Amazon sich via Einkaufslisten einen Einblick in die Konsumwünsche der Alexa User verschafft. Amazon speichert sowohl Mitschnitte als auch transkribierte Textfassungen.

Was weiß Alexa über ihre Benutzer?

Die Nachrichtenagentur Bloomberg fand heraus, dass Amazon-Mitarbeiter über die Geodaten den Wohnsitz von Alexa-Nutzern orten können. Die Mitarbeiter haben auch Zugriff auf die Telefonnummern der Nutzer sowie auf die Telefonnummern, mit denen diese via Alexa Kontakt hatten. Auch die Vornamen der Nutzer und die Seriennummer der Geräte werden nach den Berichten von Bloomberg den Amazon-Mitarbeitern angezeigt. Dem gegenüber steht die Aussage von Amazon, ihre Beschäftigten hätten keinen Zugang zu Daten, die zur Identifizierung von Personen oder Accounts führen könnten.

Ist Alexa als legale Wanze für Ermittler zulässig?

Ginge es nach den Innenministern von Union und SPD, sollten Aufzeichnungen von Sprachassistenten oder anderen smarten Heimgeräten (beispielsweise smarte Fernseher oder smarte Kühlschränke) als Beweismittel vor Gericht zulässig sein. Ermittler hätten damit Zugriff auf sehr private Lebensbereiche. Die Frage, ob deutsche Geheimdienste Alexa oder andere Sprachassistenten zum Abhören einsetzen können, hat die Bundesregierung bisher nicht beantwortet (Stand: Juni 2019).

Wie können Sie die Lauschmöglichkeiten von Alexa einschränken?

Lassen Sie die Sprachsteuerung nicht nonstop laufen ! Wenn Sie nicht möchten, dass Alexa rund um die Uhr an Ihrem akustischen Leben teilnimmt, können Sie das Mikrofon des Echos zeitweise ausschalten oder den Netzstecker ziehen. In den Privatsphäreneinstellungen können Sie auswählen, dass die Sprachaufzeichnungen nicht von Amazon-Mitarbeitern bewertet werden. Überprüfen Sie regelmäßig in der App, was an Alexa übertragen wird. Im Menü Einstellungen können Sie die Audio-Aufzeichnungen anhören, bewerten und löschen. Bei Echo-Modellen ohne Bildschirm ist eine Sprachsteuerung per Knopf möglich. Über den Knopf an der Oberseite starten Sie den Aufnahmemodus. Damit stellen Sie sicher, dass Alexa nicht unkontrolliert Sprachaufnahmen macht. Allerdings geht dies auf Kosten der Bequemlichkeit, denn jetzt Sie müssen sich erst zum Gerät begeben, um Alexa zu starten.

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